Die Schweiz 2011

Unsere diesjährige Frühjahrsreise sollte ins Berner Oberland gehen,

denn für diesen Urlaub hatten wir uns vorgenommen,

 verschiedene Tagestouren über diverse Gebirgspässe zu fahren.

Des Weiteren wollten wir uns die Gletscher in dieser Region anschauen,

bevor durch dir Klimaerwärmung nichts mehr von ihnen übrig ist.

Wir starteten am 28.5.2011 gegen Mittag und kamen bis zum Abend schon ein ordentliches Stück voran.

( Die hellblau hervorgehobenen Wörter können angeklickt werden und geben weitere Auskunft. ) 

Die erste Nacht verbrachten wir bei Herbolzheim, vor den Werkstoren von "Caravan Ernst",

auf einem Stellplatz. Dieser lag nahe der Autobahn A5 und war zudem auch noch kostenlos. 

Am nächsten Morgen ging es weiter und wir benutzten ab Basel die Landstraße,

um die Autobahngebühren zu sparen. 

Hätten wir vorher gewusst, wie nervenaufreibend die Überlandfahrt sein würde,

hätten wir doch lieber die Vignette gekauft und wären entspannt über die Autobahn gefahren. 

Gegen frühen Sonntagnachmittag erreichten wir dann den Campingplatz Aareschlucht,

welcher für unsere Touren der zukünftige Ausgangspunkt sein sollte. 

 

Der Platz ist gepflegt und liegt am Rande der Ortschaft Innertkirchen im haslital,

direkt an der Aareschlucht.

Das Gebirgs-Panorama der Schweizer Alpen lag vor unserem Liegestuhl.  

Wir hatten einen großzügigen Platz

und konnten bequem unsere Motorräder neben Unserem Mobilchen abstellen.  

Die Beine hoch, eine leckeres Eis auf der Hand und einen traumhaft schönen Ausblick.

Ja, so ließ es sich aushalten. 

Dann und wann bekamen wir auch Besuch von einem Eichelhäher. 

Gleich in der Nähe des Campingplatzes fließt die Aare vorbei.

Sie beginnt hier ihren Weg durch die enge Felsenschlucht. 

Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich, in einem Tunnel, ein kleiner Bahnhof.

Von hier kann man zu jeder halben Stunde in eines der Nachbarstädtchen fahren.  

Wie man an den glatten Felswänden erkennen kann, befindet sich die Bahnhofsstation in einer uralten Gletschermühle,

die im Laufe der Jahrtausende von dem abfließenden Schmelzwasser der Gletscher in den Fels geschliffen wurde.   

Innertkirchen ist ein gemütlicher Ort mit zahlreichen alten Bauernhäusern und einigen Läden und Hotels. 

Der Ort liegt in einem Tal in dessen Ausläufern die großen Gebirgspässe, wie Susten-und Grimselpass münden.  

Hier wird noch zum größten Teil die Viehzucht und Landwirtschaft betrieben. 

Alte Bauernhäuser prägen hier das Landschaftsbild

und ein Spaziergang durch den Ort macht sehr viel Spaß.


Größere Kartenansicht
Größere Kartenansicht 


 

Am nächsten Morgen beschlossen wir, dass wir unsere erste Pässetour machen wollen.

Wir hatten uns eine Rundfahrt über den Grimsel-, Furka- und Sustenpass ausgesucht

und nebenbei einen Abstecher auf den Rhonegletscher geplant.

Anfangs ging es noch über die kleineren Straßen,

doch später mussten wir dann auch auf die großen Passstraßen zurückgreifen.

Die Straße führte uns in langen Windungen immer weiter nach oben

und so bot sich uns nach jeder Kehre wieder ein neuer Anblick der Gebirgswelt. 

Bei dieser Schönheit der Straßen ist es kein Wunder,

dass man hier auch mal seltene Vehikel zu sehen bekommt, wie z. B. diesen alten Morgan +8

 

Und das sich auf diesen kurvenreichen Straßen die Motorradfahrer wohlfühlen,

kann man wirklich leicht nachvollziehen.  

Je höher man zum Grimselpass kommt, umso mehr Seen und Staumauern lassen sich erkennen. 

 

Hier steht Gitte vor der Staumauer des Räterichbodensees,

die mit einem riesigen Gemälde versehen wurde. 

Der Räterichbodenstausee als Alpenpanorama. Leider fehlte einiges an Wasser.

Etwas weiter und höher befindet sich der Grimsel-Stausee,

in dem es in diesem Jahr leider nur sehr wenig Wasser gab

und so kam die sonst unter den Wassermassen versunkene Brücke wieder zum Vorschein.  

Oberhalb des Grimsel-Stausees liegt das Grimsel-Hospiz auf einer Felskuppe. 

 

So langsam näherten wir uns der Passhöhe kamen in die Schneeregionen.

Auf der Passhöhe des Grimselpasses, in einer Höhe von 2165m.

 

Direkt beim "Hotel Alpenrösli" befindet sich der Totesee, ein etwas kleinerer Stausee,

mit kristallklarem Wasser.

Ein Blick vom Grimselpass auf den allmählich ansteigenden Furkapass

und den links zu erkennenden Rhonegletscher. 

Ganz unten im Tal sind die wenigen Häuser von der Ortschaft Gletsch zu erkennen.

Gletsch mit der Südrampe des Grimselpasses und im Hintergrund das verschneite 2764m hohe Sidelhorn

Leider stößt man an solch kurvenreichen Straßen auch immer wieder auf die traurigen Zeitzeugen,

allerdings hatte ich eine solch originelle "Gedenkstätte" bisher noch nicht gesehen. 

Etwas weiter erkennen wir die Überreste des einst so riesigen Rhonegletschers.

Über diesen Fels ergoss sich noch um 1900 eine immense Eiszunge,

die bis vor den Ort Gletsch reichte.

Wer sich einmal in Form von Fotovergleichen über den

Rückzug der Gletscher

informieren möchte, der sollte diesem interessanten Link folgen.

Direkt neben dem Gletscher klebt, wie ein Schwalbennest, das Hotel Belvédère,

welches in früheren Jahren bestimmt auch schon bessere Zeiten erlebt hatte. 

Gleich unterhalb des Hotels, am Parkplatz, bekamen wir dieses kleine Fellknäuel vor die Kamera.

Unser erstes Murmeltier in dieser Saison. 

Am Hotel stellten wir die Motorräder ab und gingen durch den Souvenirladen zum Rhonegletscher.

Hier waren die Felsen von dem Eis glattgeschliffen worden

und man musste erst durch ein großes Geröllfeld, um zum Eis zu gelangen. 

An diesem Standort türmte sich vor einigen Jahren noch meterhoch das Eis des Gletschers. 

Leider ist Das Eis schon sehr weit zurück gegangen, weshalb der Gletscher zum Teil mit

großen weißen Planen vor der Hitze der Sonne geschützt wird. 

An einer Stelle führt ein Gang ca. 100-150 m weit unter das Eis 

und so beschlossen wir, dass wir uns den Gletscher einmal von innen anschauen werden. 

An den Seiten des Ganges sind Lampen und Luftschläuche installiert

und der Weg führte immer tiefer unter das Eis. 

Am Ende des Weges befand sich ein Raum, in dem mittels einer Kettensäge Blöcke aus dem

Eis geschnitten wurden, damit man den Gang noch tiefer in den Gletscher führen konnte.

Zum Abschluss noch einmal einen Blick ins Rhonetal........... 

und auf das 4274 m hohe Finsteraarhorn und der südl. Auffahrt zum Grimselpass.

Nun ging die Rundfahrt weiter und wir fuhren durch Andermatt in Richtung Wassen,

von wo aus der Sustenpass, in Richtung Innertkirchen von der Gotthardstr. abzeigt. 

Der Weg führte uns auch an der sogenannten Teufelsbrücke vorbei,

die sich über die Schöllenenschlucht spannt.

1977 wurde der 220 Tonnen schwere Teufelsstein mit einem Budget von 300 000 Franken

um 127 Meter verschoben, um der Gotthardautobahn Platz zu machen.

Hier befindet sich auch das Suworow-Denkmal und erinnert an die Kampfhandlungen,

die am 25. September 1799 im Rahmen des zweiten Koalitionskrieges in dieser Gegend

zwischen napoleonischen Truppen unter Claude-Jacques Lecourbe (1758-1815) und von General

Alexander Wassiljewitsch Suworow befehligten russischen Truppen stattgefunden haben.

In unmittelbarer Nähe zu dem Denkmal ist dann auch der Einstieg zum Diavolo Klettersteig.

Abfahrt vom Gotthardpass mit Blick Richtung Norden, nach Göschenen.

In diesem sanften Tal startet die Auffahrt zum Sustenpass. 

Überall fließen Bäche und ergießen sich in Wasserfällen ins Tal. 

Wie eine Barriere aus Felsen stehen die 3000er Gipfel von Wendenhorn und Grassen vor uns. 

Ein freundlicher Hausgeist zeigt uns den Weg zum

Gasthaus am Sustenbrüggli

Der Biker-Treffpunkt-Sustenbrüggli

liegt an der östlichen Auffahrt zum Sustenpass.

Es soll wohl heißen,

dass die Motorradfahrer in diesem Gasthaus willkommen sind. 

Das ist der gelbe Enzian, dessen Wurzeln für die Herstellung

von Arzneimitteln, Magenbittern und Schnaps verwendet werden. 

Ein Blick zurück auf die westliche Zufahrt zum Sustenpass. 

Der Grenztunnel zwischen den Kantonen Bern und Uri. 

Von der Passhöhe hat man einen weiten Blick zum Steingletscher

und seinem Schmelzwassersee. Der See liegt auf einer Höhe von ca. 1930 m. 

Der Steingletscher entspringt hingegen zwischen dem

3420 m hohen Gwächtenhorn und dem 3503 m hohem Sustenhorn

 

Der Steingletscher und unsere beiden Bergziegen.

Nun geht es wieder bergab

und die Straße windet sich in vielen Kehren ins Tal. 

Tunnel und Wasserfälle säumen unseren Weg

und die Kurven nehmen an diesem Tag kein Ende mehr. 

Gegen den Durst gibt es immer wieder die Möglichkeit

an einer der vielen Quellen aufzutanken. 

In der Winterzeit verkehren hier am Sustenpass wohl ganz andere Fahrzeuge. 

Ein neuer Tag beginnt und wir beschließen,

dass wir uns das Gebiet der Rosenlaui anschauen werden. 

Eins der wenigen Häuser von Rosenlaui,

die kleinste Ortschaft der Schweiz, ist das Hotel.  

Etwas oberhalb befindet sich der Eingang

zur Gletscherschlucht des Rosenlaui-Gletschers. 

Nach einem Spaziergang durch ein kleines Tal, 

gelangt man zum Eingangstor der eigentlichen Gletscherschlucht. 

Hier führt ein enger Steig durch die Spalten und über die Wasserfälle,

die sich im Laufe von Jahrtausenden einen Weg

durch den Fels gewaschen haben. 

Hohe Klippen und steile Abgründe lassen erahnen,

mit welcher Kraft das Wasser hier tagein, tagaus zu Werke gegangen ist. 

Auch hier zeigen sich wieder die typischen Gletschermühlen, die durch das

stetige Drehen von Kieselsteinen in den Wasserstrudeln ausgemahlen wurden. 

 

Und als wir wieder aus der Schlucht heraus waren,

hatte Gitte das Bedürfnis kleine Steinmännchen zu bauen. 

Da ich gerade nichts anderes zutun hatte, beteiligte ich mich an dieser Aktion. 

Und so bauten wir, was das Zeug hielt ;-)

 

Das Rosenlaui, ganz bestimmt ein Ort zum Verweilen. 

 

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