Im Sommer 2025 durch den Osten von Europa - Teil 2

 

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11.07.2025

Heute jährt sich mein Geburtstag zum 71. mal und wir hatten in der vergangenen Nacht schon mal ein bisschen "hinein" gefeiert.

Wir schliefen etwas länger und haben uns deshalb erst gegen Mittag auf dem Parkplatz der "Cetatea Rupea" (Zitadelle von Rupea) eingefunden,

die wir eigentlich besichtigen wollten. Leider hat es dann aber zu regnen angefangen und wir haben den Besuch der Anlage zunächst einmal vertagt.

Das schlechte Wetter hatte sich aber schon seit dem Vormittag angekündigt und so konnte ich wenigsten noch schnell einige

Luftaufnahmen von der Festung mit der Drohne machen.

Hier werden wir auf jeden Fall die kommende Nacht verbringen, denn man steht geschützt und auf einem festen Untergrund.

Morgen sehen wir dann weiter.

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12.07.2025

Für heute haben wir uns den kleinen Ort "Eisenmarkt" als Ziel ausgesucht.

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch die schöne Stadt Făgăraș. Hier fiel uns schon von weitem die große orthodoxe Kathedrale St. John the Baptist.

St. John the Baptist ist eine vor einigen Jahren neu erbaute Kathedrale in unmittelbarer Nachbarschaft der Festung von Fagaras.

Die Inneneinrichtung ist typisch mit vielen Ikonen gestaltet und der Raum ist hell und freundlich.

Gleich in der Nachbarschaft der Kathedrale befindet sich die Festungsanlage.

Geprägt wird die Stadt Făgăraș durch eine Burg. Eine Sage berichtet, dass von diesem Ort der Fürst Negru Vodă auszog, um südlich der Südkarpaten das

Fürstentum Walachei zu gründen. Am Ende des 12. Jahrhunderts war die Burg nur eine Holzfestung, die dann im 14. Jahrhundert zu einer Steinfestung ausgebaut wurde.

Weiter ging es ein Stück über die gut ausgebaute Autobahn "A1". Auffallend waren die zahlreichen Ladestationen für elektrisch betriebene LKW´s.

In der Nachmittagshitze erreichten wir dann den Ort "Hunedoara", oder auch "Eisenmarkt".

Die Stadt wurde zum ersten Mal im Jahr 1265 erwähnt. Im Mittelalter herrschte in der Stadt die mächtige Adelsfamilie Hunyadi; der ungarische König Matthias.

Die Burg Hunedoara, Castelul de Hunedoara (auch: Burg Corvinus, Burg Corvin (Abkürzung), Burg der Corviner, Burg Eisenmarkt, Schwarze Burg (deutsch),

Burg Vajdahunyad, Burg Hunyadi (ungarisch)), wurde um das Jahr 1452 im gotischen Stil von Johann Hunyadi (Iancu de Hunedoara) auf einem Kalkfelsen auf

den Resten einer Festung aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Die übrigen Teile wurden unter Matthias Corvinus und den Fürsten Bethlen erbaut.

Der Besenständer für besondere Gäste auf dem Gruselschloss.

Hier in der alten Stahl und Heavy-Metal-City wollen wir nun bis morgen bleiben.

Und als besondere Zugabe der Stadt, gab es in der Nacht noch ein schönes Höhenfeuerwerk über unserem Ü-Platz.

Auf dieser Landkarte kann man den Verlauf unserer bisherigen Reise nachvollziehen.

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13.07.2025

Nach einer sehr ruhigen Nacht stand heute morgen als erstes ein erfrischendes Duschbad an und die V/E am Fahrzeug.

Danach fuhren wir in die südlichen Stadtbezirke von Eisenmarkt und haben uns dort die "Roma-Paläste" angeschaut.

Immer wieder sind uns auf der Reise durch Rumänien vereinzelte Prunkbauten aufgefallen und wir haben über den protzigen Baustil gestaunt.

Hier in Eisenmarkt gibt es eine der größten Ansammlungen dieser Häuser. Wie wir erfahren haben, wurden die Häuser meistens in Eigenleistungen der Großfamilien

der Roma gebaut um darzustellen, dass man durchaus in der Lage ist etwas großartiges zu schaffen.

Es wurde viel mit Metall gearbeitet und die meist indischen Nuancen an den Häusern weisen auf die frühere Herkunft der Familien hin.

Als ich durch die kleinen Straßen der Siedlung ging, um die Bilder zu machen, wurde ich auch recht schnell von einigen Leuten mißtrauisch beobachtet.

Ein Mann sprach mich an und machte Andeutungen, dass er Geld für die Foto haben möchte. Ich erzählte ihm, dass ich solche Häuser noch nie gesehen habe

und sie deshalb auf den Fotos festhalten möchte. Außerdem hätte ich kein Bargeld und würde ausschließlich mit Karte bezahlen.

Wir lachten beide und ich zog mich dezent zurück.

Später erfuhren wir dann, dass viele dieser Gebäude unbewohnt sind und die Familien weiterhin in den alten Häusern leben, die sie auch vor dem Bau der großen Paläste bewohnt hatten.

Oftmals ist der Reichtum nur Fassade und nicht echt.

Den Bauherren geht es dabei nicht um den Wohnraum, sondern nur um Prestige. Viele Häuser sind auch nur bis zum Rohbau fertiggestellt worden

und dienen wohl auch oftmals nur der Steuererleichterung.

Nach dieser interessanten Erfahrung über die Roma-Paläste ging es dann aber wieder zurück in die schöne Natur des Nationalpark Domogled-Valea Cernei.

Unterwegs begegnete uns diese bunte Truppe, die mit geliehenen Quad´s Offroad unterwegs waren und hier am Straßenrand eine Pause einlegten.

Überhaupt waren heute, am Sonntag, sehr viele Familien mit Sack und Pack ins Grüne gefahren, um an irgendeinem Gewässer ein Picknick zu machen.

Wir erreichten dann am Nachmittag einen schattigen Übernachtungsplatz und erholten uns erst einmal von der Kurvenfahrerei durch die Berge.

Auch die große Hitze trägt bei so einer langen Fahrt zur Ermüdung bei und wir waren heute froh, als wir den Motor abstellen konnten.

Und dieser süße kleine Hund hat es sich bei uns gemütlich gemacht und bewacht jetzt das Wohnmobil. Immer auf Abstand und Fluchtdistanz.

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14.07.2025

Ein neuer Tag und ein neues Ziel.

Heute wollen wir an die Donau fahren, uns dort einen Ü-Platz suchen und vielleicht etwas schwimmen gehen. Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder

durch zahlreiche Dörfchen.

Je näher wir der Donau kamen, die auch gleichzeitig der Grenzfluss zwischen Rumänien und Bulgarien ist, umso ärmer und verlassener wirkten die Dörfer auf uns.

Zwischen kleinen bewohnten Häuschen standen immer häufiger zerfallene Bauten und Wohnhäuser, die nicht mehr genutzt wurden.

Manch einer hatte sich vor dem Gartenzaun eine Sitzbank aufgestellt, von wo aus er das Geschehen auf der Durchgangsstraße beobachten konnte.

Am Nachmittag erreichten wir dann die Donau und fanden ein besonders schönes Plätzchen in einem kleinen Wäldchen. Bei gut 38°C waren wir über die

Schatten spendenden Bäume, zwischen denen wir uns breit machen konnten, sehr froh.

Sunny war natürlich die Erste, die in das kühlende Nass sprang. Wir zogen später dann hinterher.

Die Frau war mit ihren Plastikflaschen unterwegs, um Wasser aus einer Quelle zu holen.

Später kam dann noch eine große Ziegenherde bei uns am Strand vorbei.

Der Hirte teilte sein Brot mit seinem Esel und die Ziegen hätten auch gerne etwas davon gehabt.

Frisch gestärkt ging es dann weiter am Flussufer der Donau entlang.

Der Sonnenuntergang war dann mal wieder wie aus dem Bilderbuch und wir hatten anschließend eine ruhige Nacht am Ufer des Flusses.

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15.07.2025

Da wir die Nacht direkt gegenüber von Bulgarien verbracht hatten, haben wir uns heute beim Kaffee für einen Abstecher in das Nachbarland entschieden

Der Grenzort Widin war nicht weit entfernt, aber die Straße dorthin veranschaulichte deutlich, dass die Ortschaften im grenznahen Gebiet immer

mehr von den Bewohnern verlassen werden.

Alles, was mal schön hergerichtet war, vergammelt nun und keiner kümmert sich mehr darum. Frühere Hotelanlagen, Parks und Ferienorte die damals gepflegt waren,

verrotten nun und die Natur erobert sich die Gebiete langsam wieder zurück.

Auch in Widin selbst wirkte alles sehr alt und aufgebraucht. Selbst solch ein historisches Bauwerk, wie die Baba Vida, die alte Stadtfestung, machte einen

verwahrlosten Eindruck auf uns. Baba Wida ist eine mittelalterliche Festung in der bulgarischen Stadt Widin. Die Festung am Ufer der Donau war im Mittelalter

die Hauptverteidigungsanlage Widins und die wichtigste Festung im Nordwesten Bulgariens. Heute beherbergt die Festung ein gleichnamiges Museum.

Sie ist unter den 100 nationalen touristischen Objekten Bulgariens aufgelistet, die vom Bulgarischen Tourismusverband erstellt wurde.

Weiter ging es Richtung Serbien und dort sah alles ganz anders aus. Die Straßen waren gut ausgebaut, die Ortschaften hell und freundlich.

Am großen Stauwehr von Gura Vaii , das Kraftwerk Eisernes Tor 1, wechselten wir dann wieder nach Rumänien zurück. Die Grenzpassagen waren an

keinem Übergang problematisch, allerding wurden wir sehr genau kontolliert. Sämtliche Dokumente wie Ausweis/Pass, KFZ-Schein und Führerschein

wurden überprüft und ein Blick in unser Fahrzeug durfte natürlich auch nicht fehlen. Und dieses jeweils unabhängig von den Beamten aller drei Länder.

Vom Grenzübergang am Stauwehr von Gura Vaii, war es dann nur noch ein kleines Stück zu fahren, um zum "Eisernen Tor" der Donau zu gelangen.

Das Eiserne Tor (rumänisch Porțile de Fier; serbisch Ђердап, Đerdap) ist ein Durchbruchstal der Donau. Es liegt in den südlichen Karpaten,

genauer zwischen den Serbischen Karpaten und dem Banater Gebirge, an der Grenze von Serbien und Rumänien. Bis zu seiner Entschärfung 1972

im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Eisernes Tor 1 galt es als der für die Schifffahrt gefährlichste Flussabschnitt der Donau, der nicht ohne

ortskundige Lotsen passiert werden konnte. Jahrzehntelang wurden die Schiffe flussaufwärts mit Lokomotiven getreidelt.

In einem Seitenarm des Gewässers findet man am Ufer auch die Statue des "Decebalus Rex".

Die Statue des Dakerkönigs Decebalus ist eine 55 Meter hohe Statue und zugleich die höchste Felsskulptur in Europa. Sie befindet sich an einer

Felsformation des Almăj-Gebirges am Donauufer bei der Ortschaft Dubova, südwestlich der Stadt Orșova (Rumänien), im Naturpark "Eisernes Tor".

Die Idee stammte von dem rumänischen Geschäftsmann und Historiker Iosif Constantin Drăgan. Mit dem Projekt waren insgesamt zwölf Bildhauer beschäftigt,

die Fertigstellung dauerte zehn Jahre (1994–2004) und am Ende kostete es über eine Million US-Dollar.

Und nach einer Besichtigung der näheren Umgebung fanden wir dann auch wieder ein nettes Schlafplätzchen am Donauufer,

an dem zumindest Sunny noch einmal ins Wasser konnte. Und wer sich wundert, warum Sunny an der Leine ins Wasser geht:

Hier in Rumänien wimmelt es nur so von freilaufenden Hunden. Überall wo man anhält, steht kurz drauf ein Hund neben einem.

Sunny kann es aber überhaupt nicht haben, wenn sich ander Hunde unserem kleinen Rudel nähern und will diese augenblicklich verjagen.

Und wenn das in der Nähe einer Straße passiert, könnte es schnell mal zu einem Unfall kommen. Aus diesem Grunde:

Lieber an die Leine, als hinterher alleine.

In diesem Sinne...... Gute Nacht.

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16.07.2025

Gut ausgeschlafen ging es dann heute Morgen weiter und wir staunten nicht schlecht, wie breit die Donau doch an manchen Stellen war.

Als wir dann auf der Höhe der "Festung Golubac" ankamen, war ein passender Parkplatz für den Start der Drohne schnell gefunden.

Die Festung Golubac (serbisch Голубачки Град Golubački Grad), auch als Kolumbatz, Taubenstadt oder Taubenburg bekannt, ist eine Festung nahe der

serbischen Stadt Golubac sowie dem Nationalpark Đerdap. Sie zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Festungen an der Donau.

An der Stelle der Festung befand sich einst ein römischer Wehrbau mit Namen Columbaria (=Taubenhaus). Der davon abgeleitete serbische Name Golubački Grad

oder auch Golubac bedeutet sinngemäß Taubenstadt oder Taubenburg. Es wird angenommen, dass sie im 14. Jahrhundert auf terrassenförmigen Felsen von

serbischen Militärbaumeistern während der Herrschaft von König Dušan erbaut wurde.

Die Festung Golubac hat eine wechselvolle Geschichte. Während des Mittelalters war sie Schauplatz vieler Schlachten, besonders zwischen dem Osmanischen Reich

und dem Königreich Ungarn. Die Stadt mit ihrer strategisch wichtigen Lage am Ufer der Donau wechselte häufig ihren Landesherrn, wurde zerstört und wieder aufgebaut

und war abwechselnd unter türkischer, bulgarischer, ungarischer, serbischer und österreichischer Herrschaft. 1867 übergaben sie die Österreicher an Serbien.

Nach diesem Abstecher an die Donau und nach Bulgarien, sind wir dann aber wieder ins Rumänische Innenland gefahren. Ganz in der Hoffnung,

dass es in den Karpaten mit seinen riesigen Wäldern, von den Temperaturen her, etwas erträglicher ist. Leider gab es auf einer Landstraße einen

kilometerlangen Stau und wir standen gute 90 Minuten an einer Stelle, bevor wir in den "Nationalpark Domogled-Valea Cernei" einbiegen konnten.

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17.07.2025

Da es heute Mittag kräftig angefangen hat zu regnen, haben wir uns schon früh einen asphaltierten Parkplatz gesucht und werden dort bis morgen bleiben.

Die Wetter-App Meteored sagt uns, dass es morgen wieder besser werden soll. Um mir die Zeit ein bisschen zu vertreiben, will ich euch mal den

Stellplatz von der letzten Nacht etwas näher zeigen, denn er hatte schon etwas von dem ursprünglichen Camping-Gedanken.

Der Platz lag entlang einer kleineren Passstraße im Nationalpark Domogled-Valea Cernei. Der Zugang war kein Problem und an der Einfahrt hingen auch gleich

ein paar Hinweisschilder, unter anderem auch die Preisliste. Ein Wohnmobil sollte 20 Lei (4 Euro) kosten und pro Person wären noch einmal 4 Lei fällig.

Der Platz gefiel uns auf Anhieb, denn weitere Einrichtungen sind zwar praktisch, aber für unsere Art zu Reisen nicht notwendig.

Bei einem Rundgang merkten wir aber auch recht schnell, dass der Camp-Betreiber so ähnlich dachte, wie wir.

Die Duschen waren spartanisch zusammen geschweißt worden und als Wasserspender diente eine fexible Solardusche im Plastiksack.

Das Plumpsklo, welches in einer sicheren Entfernung zur Dusche stand, konnte man aber auch schon dort am Geruch erahnen.

Wer Wasser für die Dusche brauchte, der musste die Straßenseite wechseln und hinunter zum Wildbach gehen, um den Sack zu befüllen.

Auf dem Weg dorthin kam man aber auch an einer kleinen, mehr tröpfelden als fließenden, Wasserquelle vorbei, welche, laut dem SP-Betreiber, zur Trinkwasserversorgung

dienen sollte. Gegen Abend kam dann auch der Betreiber zu uns, um die 20 Lei Übernachtungsgebühr zu kassieren. Auf die 8 Lei Personengebühr hat er freiwillig verzichtet,

weil er uns keine Abfallentsorgung anbieten konnte. Wie gesagt, wir hatten eigentlich alles was wir brauchten und hatten einen schönen Aufenthalt und eine erholsame Nacht

auf diesem einfachen Platz.

Soweit unsere heutige Berichterstattung. Wenn es morgen das Wetter zulässt, wollen wir noch einmal ins abenteuerliche Bärengebiet der Südkarpaten und ein weiteres

Mal über die beiden Traumstraßen, Transalpina und Transfăgărășan, fahren, bevor wir uns endgültig aus Rumänien verabschieden und dem Nachbarland Ungarn zuwenden.

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18.07.2025

Nachdem wir von gestern Nachmittag an im Regen standen, konnten wir uns heute früh wieder bei Sonnenschein auf den Weg zur Transalpina machen.

Nach einigen Kilometern Anfahrt sahen wir dann schon die reichlich verzierte Tafel mit dem Hinweis, dass die Transalpina geöffnet ist.

Beim Foto-Stopp, oberhalb der Baumgrenze, begrüßte uns am Parkplatz gleich einer der wildlebender Hunde und hoffte erfolgreich auf ein Leckerchen.

Die Wolken über dem Gipfel und der Passhöhe ließen nichts Gutes erwarten.

Und tatsächlich, je höher wir kamen, umso kühler wurde es.....

.....und die Sichtweite wurde immer geringer. Letztendlich war es heute am Gipfel ebenso "Aussichtslos", wie bei unserem letzten Versuch.

Am Passscheitelpunkt war die Sicht gleich Null und man musste sich vorsichtig durch den Nebel/Wolken voran tasten.

Weiter unten im Tal wollten wir auf einem Parkplatz eine kleine Pause einlegen, doch der anfangs vermutete große, weiße Fels gab sich dann doch recht

schnell als kräftiger, aufmerksamer Herdenschutzhund zu erkennen. Wir zogen es vor unsere Pause an einen späteren Platz zu machen.

Gegen Nachmittag bezogen wir dann unseren Übernachtungsplatz in Argisch, einer Gemeinde unterhalb des Transfăgărășan Passes.

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19.07.2025

Dank einer ruhigen Nacht in der doch eigentlich recht lebendigen Ortschaft, konnten wir uns heute Morgen ausgeruht auf den Weg zur Transfăgărășan machen.

Es dauerte nicht lange, da lief uns auch schon der erste junge Braunbär über den Weg. Er war einer der wenigen Bären, die zu dieser Zeit schon nach Futter suchten.

Die Straße verlief wieder in unzähligen Kurven und Kehren weiter hinauf und wir kamen immer wieder an wunderschönen Aussichten vorbei.

Ein zweiter Braunbär begegnete uns als wir an dem großen Stausee entlang fuhren. Er hatte es sich an einer Begrenzungsmauer bequem gemacht

und erledigte gerade seine morgendliche Körperpflege. Leider gab es heute nicht so viele Bären zu sehen, wie bei unserer letzten überfahrt.

Vielleicht waren wir heute ja etwas zu früh unterwegs, denn sind extra etwas zeitiger gestartet, weil es heute Samstag ist und bestimmt viele

Wochenendurlauber dieses schöne Naturgebiet aufsuchen würden.

Mit dieser Annahme lagen wir goldrichtig, allerdings waren die anderen Besucher wohl ebenfalls schon recht früh unterwegs.

An vielen Punkten, an denen es etwas zu sehen gab, stehen auch gleich immer etliche Verkaufsstände mit Proviant und Souvenirs.

Dort ist dann Vorsicht geboten, denn es wird meistens recht eng und die Schaulustigen laufen auf der Fahrbahn hin und her.

Die Straße schraubt sich immer weiter in die Höhe und man kommt durch viele Ski-Gebiete.

Ich habe heute auch mal eine 360° Panoramaaufnahme aus der Luft gemacht. Über den folgenden Link könnt ihr euch den Straßenverlauf mal von oben anschauen.

Hier geht es zur Vogelansicht.

Und wer diese Panoramabilder noch nicht kennt: Man kann sich mit der Maus in dem Bild frei bewegen, es zur Seite ziehen oder mit dem Mausrädchen hineinzoomen.

Schaut euch mal an, wie viele Autos und Menschen dort unterwegs waren.

Auf der Passhöhe angekommen ging dann wieder einmal gar nichts mehr. Dieses Mal war die Straße zwar nicht von der Polizei gesperrt,

aber heute sorgten die Menschen hier oben selbst für das Verkehrschaos. Überall entlang der Straße parkten Autos und die kostenpflichtigen

Parkplätze waren restlos überfüllt. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet.

Als wir dann etwas weiter den Pass hinunter gefahren waren, konnten wir uns auch mal entspannt auf einem Parkplatz die wirklich grandiose Landschaft anschauen.

Auch hier ist der Straßenverlauf sehr kurvenreich und anspruchsvoll.

Weiter unten, in der bewaldeten Zone, sieht man dann auch wieder die typischen LKW´s mit ihren mobilen Bienenvölkern und den Honig-Verkaufsständen.

Für die Nacht haben wir jetzt wieder einen ansprechenden Platz gefunden und werden uns an diesem Ort das heutige EM-Spiel der

Deutschen Frauen Nationalmannschaft gegen Frankreich anschauen.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite standen zufällig einige sportliche Autos und ich war überrascht,

dass ich hier in der ländlichen Gegend einen BMW i8 Energy Motor Sport EVO zu sehen bekomme.

So, hier ist es jetzt schon wieder 21:30 Uhr und das Fußballspiel beginnt jetzt gleich.

Euch allen eine Gute Nacht und morgen geht es für uns wieder an einen neuen Ort.

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21.07.2025

Heute haben wir uns von den Ausläufern der Transfagarasan aufgemacht, um die Kupferminen in der Gegend um Geamăna zu besichtigen.

Da wir auf den kurvigen Landstraßen nur langsam voran kamen,

suchten wir uns zuerst einen Übernachtungsplatz, um am nächsten Tag in die Berge zu fahren und die Minen anzuschauen.

Da es ganz in der Nähe des Gebietes ein Kloster gab, wählten wir uns den Ort zur Nachtruhe aus.

Die Nacht war ruhig und so konnten wir schon früh wieder losfahren.  Die Spuren der Kupferminen waren in den Bergen schon von weitem zu erkennen.

Leider war es uns aber nicht möglich auch nur ansatzweise mit unserem Fahrzeug in die Nähe der Mine zu gelangen, denn die Fahrstrecke wurde immer anspruchsvoller.

Aber die großen Muldenkipper aus der Mine konnten wir an einem Versorgungspunkt sehen.

Die kleinen Dörfer in dem Gebirge überraschten uns immer wieder auf´s Neue mit ihren schönen und gemütlichen Landhäusern.

Am Ende des Tages erreichten wir dann die grenznahe Stadt Arad und fanden einen Ü-Platz in der Nähe der Badeanlagen am Fluss Mieresch.

Gegen Abend fanden sich dann an unserem Platz immer mehr freilebende Hunde ein und es schien so, als sei es ihr Lebensraum, in dem sie als Rudel zusammen lebten.

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22.07.2025

Die Nacht in diesem Gebiet war eine der schlimmsten Nächte in unserer Camperzeit überhaupt. Die Temperaturen sanken auch des Nachts nicht unter 30°C,

so dass wir alle Türen und Fenster an unserem WoMo geöffnet hatten, damit wenigsten ein bisschen die Luft im Innenraum zirkulieren konnte.

Draussen sorgten die wilden Hunde für einen anhaltenden und lautstarken Geräuschpegel, denn sie reagierten auf jede Kleinigkeit mit hysterischem Gebelle.

Und bei diesem Lärm und den hohen Temperaturen, war für uns an Schlaf kaum zu denken.

Heute Morgen ging es dann schon recht früh wieder los und wir schauten uns als Erstes ein paar Sehenswürdigkeiten von Arad an.

Wohl am bedeutensten ist die große, orthodoxe "Catedrala Sfânta Treime”, die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit.

Im Inneren der Kathedrale wird man von der farbigen und prunkvollen Gestaltung der Kirche überrascht.

Ich persönlich habe solch eine farbenprächtige und reich verzierte Ausstattung vorher noch nicht gesehen.

Überhaupt hatten wir den Ort "Arad" bei der Ankunft an unserem Ü-Platz so nicht eingeschätzt, wie wir ihn nun zu sehen bekamen.

Im Zentrum der Stadt reihten sich die Prunkbauten an den breiten Straßen aneinander und wir waren über die Prachtstraßen der Stadt angenehm überrascht.

Doch dann ging es über die Grenze nach Ungarn, in den schönen Ort "Szeged". Ein Stellplatz war zentrumsnah schnell gefunden

und so konnten wir uns die Stadt zu Fuß und mit Sunny gemeinsam anschauen.

Direkt nach der Brückenüberquerung über den Fluss "Theiß", kamen wir zum "Ferenc Móra Museum". Bei dem Museum handelt es sich um ein klassizistisches

Museum mit natur- und völkerkundlichen sowie saisonalen Ausstellungen und einer Goldsammlung.

Die Innenstadt wird durch zahlreiche Straßencafés aufgelockert und die alten, sauber renovierten Häuser tragen zu einer angenehmen Atmosphäre bei.

Man findet immer wieder kleine und größer Plätze, die mit sehenwerten Brunnen oder Denkmälern an vergangene Zeiten erinnern.

Nach so vielen kulturellen Exkursionen braucht der Mensch, aber auch die Hündin, ab und an mal eine kleine Pause.

Schön, dass es hier so viele bequeme Möglichkeiten gibt, um sich mal auszuruhen.

Natürlich finden sich auch die üblichen, touristischen Verkaufsbuden in der Stadt, aber wir empfanden es zu keiner Zeit als so lästig oder übertrieben,

wie mancherorts in den Karpaten von Rumänien.

Gut, dass es überall in Szeged Trinkquellen gibt, denn bei einer Wanderung durch die Stadt, bei über 30°C ist der flüssige Nachschub sehr wichtig.

Das weiß auch Sunny sehr zu schätzen.

Das wohl bekannteste Bauwerk der Stadt ist die Kathedrale von Szeged, der "Szegedi Dóm".

Die Kathedrale selbst und das Umfeld der Kirche sind dem venezianischem Baustil des Markusplatzes nachempfunden.

  • Leider ist derzeit auf dem Vorplatz der Kathedrale eine riesige Show-Bühne aufgebaut und so konnten wir diese imposante Kirche leider nur aus der Nähe

    und nicht in ihrer ganzen Größe fotografieren.

    Auch in dieser Kirche wird man wieder von der prunkvollen Innenausstattung überwältigt. Es ist eine opulent gestaltete Kirche,

    erbaut nach der Überschwemmung von 1879, durch die die Stadt zerstört wurde.

    Der "Dom Unserer Lieben Frau von Ungarn zu Szeged" (ungarisch Magyarok Nagyasszonya-székesegyház), kurz der Segediner Dom ,

    in der ungarischen Stadt Szeged ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Szeged-Csanád und die drittgrößte Kirche des Landes.

    Mit einem Fassungsvermögen von etwa 5000 Personen gehört sie zu den größten Kirchen Ungarns.

    Und wenn man schon bei der Kathedrale die Nähe zu Venedig erkennen kann, ist es doch naheliegend,

    dass es in Szeged auch eine Nachempfindung der berühmten Säufzerbrücke gibt.

    Und mit diesem Bild verabschieden wir uns für heute von euch. Wir werden uns in den nächsten Tagen weiter in Ungarn umschauen und langsam in Richtung Plattensee orientieren

    und hier an Ort und Stelle demnächst wieder darüber berichten.

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    23.07.2025

    Als es dann heute über die Grenze nach Ungarn hinein ging, haben wir erfolglos versucht die komplizierten Namen von den durchfahrenen Orten auszusprechen.

    Am Ortsrand von Baja (den Namen konnten wir auf Anhieb aussprechen, an einem Donauausläufer, fanden wir auch sofort einen schönen Ü-Platz mit Badestrand.

    Weil Sunny, in ihrem Pelzmantel, die ganze Fahrt über so lieb die Hitze ertragen hat, durfte sie auch sofort ein erfrischendes Bad nehmen.

    In der Nacht hatten wir dann aber wieder bis zu 30°C in unserer fahrbaren Hütte.

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    24.07.2025

    Die Hitze ist momentan schon enorm und heute waren es über Tag wieder 38°C. Da fahren wir lieber mit der

    eingeschalteten Klimaanlage unseren Weg, als dass wir uns irgendwo in den Schatten setzen und langsam dahinschmelzen.

    Auf dem Weg zu unserem nächsten Ü-Platz, bei Pécs, kamen wir durch das kleine Dörfchen Pörböly und im vorbeifahren erkannte ich die Werbetafel

    an dem Gebäude einer kleinen Whisky-Destillerie. Nur wenige Augenblicke später stand ich in der Giftküche und bekam

    vom Master Distiller eine exklusive Führung durch seine Produktionsräume.

    Der Chef zeigte mir seinen kompletten Herstellungsprozess und ich durfte immer wieder meine Nase in die Korkenöffnungen der Lagerfässer stecken

    und den Geruch der verschiedenen Fässer in mich aufsaugen. Von einigen reiferen Sorten strich mir der Master Distiller immer wieder eine Probe über die Handfläche,

    damit ich die Unterschiede besser erriechen konnte. Er hätte mir auch gerne das ein oder andere Gläschen zum Testen gegeben, aber hier in Ungarn

    gilt eine strikte Null-Promille-Grenze, da werde ich kein Risiko eingehen. Auch wenn es nur ein Test gewesen wäre.

    Der Master Distiller mit seinem Firmen Maskottchen, dem wilden Keiler.

    Hier wird noch alles von Hand gemacht und jede Flasche bekommt die Etiketten sorgfältig aufgeklebt. Jede Flasche trägt eine laufende Nummer,

    das Herstellungsdatum und das Abfülldatum. Nach dieser speziellen Führung, die für mich ein besonderes Erlebnis war,

    bedankte ich mich und nahm natürlich auch ein Fläschchen von diesem besonderen Tropfen mit.

    Da Gitte und Sunny während der Besichtigung warten mussten, stand natürlich erst mal wieder ein Erfrischungsbad auf dem Plan.

    Zum Glück gibt es hier an den See´n und Gewässern sehr oft Bademöglichkeiten, an denen man mal eben ins feuchte Naß springen kann.

    Danach brauchten wir aber Schatten und eine Wiese, in einem lichten Waldstück bot sich an, dort das Auto für die kommende Nacht zu parken.

    Übrigens, die Jahreszahl 2024 auf dem Label hat nichts mit dem Alter des Whisky´s zu tun.

    Die Produktion dieser Charge war den Olympischen Spielen 2024 in Budapest gewidmet.

    Und heute Abend werde ich das nachholen, was ich in der Destillerie nicht machen konnte.

    Ich werde mir ein Gläschen von dem Gemenc Hungarian Grain Whiskey zu Gemüte führen.

    In diesem Sinne..... bis später, Peter.

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    25.07.2025

    Als wir heute Morgen aufwachten, krähte der Hahn aus der Nachbarschaft, was das Zeug hielt.

    Wir machten uns dann noch einmal auf den Weg zu der schönen Stadt Pécs. Ein Parkplatz in der Nähe der Altstadt war schnell gefunden....

    ....und so konnten wir auch gleich mit unserer Besichtigung der Altstadt beginnen. Als Erstes kamen wir an der alten Synagoge (Zsinagóga) vorbei.

    Die große Synagoge der ungarischen Stadt Pécs ist ein jüdisches Gotteshaus mit noch aktiver Gemeinde.

    Bei dem heißen Wetter kamen uns die großen Sonnensegel gerade recht. Auch für Sunny war der Schatten angenehmer, als die pralle Sonne.

    An der "Zsolnay-kút", der Zsolnay-Quelle, erfrischen sich bei der Hitze die Menschen besonders gerne.

    Am Széchenyi-Platz ist alles mit blühenden Blumen bepflanzt und es gibt auch noch einige weitere Wasserspiele in dem Bereich.

    Die Häuser rechts und links des Weges könnten kaum prunkvoller sein.

    Insgesamt ist der Széchenyi-Platz wohl eines der Schmuckstücke dieser südungarischen Stadt.

    Nur wenige Schritte vom Zsolnay-Brunnen entfernt und am nördlichen Ende des Platzes findet man die Moschee Gazi Khassim Pascha,

    heute Kirche der gesegneten Jungfrau Maria. Die Kirche ist eine ehemalige Moschee in der Stadtmitte von Pécs, die heute als

    römisch-katholische Kirche genutzt wird. Der Gebetsraum ist als Kunstmuseum gegen Eintritt zugänglich.

    Ich habe für die Kombinations-Eintrittskarte (Moschee und Basilika) 2500 Forint bezahlt, was in etwa 6,30 Euro entspricht.

    In der untersten Ebene des Bauwerkes befinden sich in zahlreichen Gängen Grabstätten, die mit Marmorplatten verschlossen sind.

    Die Moschee am zentralen Platz (Széchenyi tér) ist das am besten erhaltene islamische Bauwerk in Ungarn. In zwei Reihen an den Fassaden der Südost-,

    Südwest- und Nordostseite des Gebäudes sind Bogenfenster angeordnet. Im Inneren sind einige türkische Verzierungen und osmanische

    Inschriften aus dem Koran an den erhaltenen Gipsteilen deutlich zu erkennen.

    Auf dem Weg zur Basilika, die etwas abseits des Altstadtkerns steht, kamen wir an dieser Altmetallsammlung vorbei.

    Hier hängen tausende von Liebesschlösser an den Gestellen und es kommen wohl immer noch weitere dazu.

    Auf einem großen Vorplatz erhebt sich dann vor uns die große, 4 türmige Basilika. Der Dom St. Peter und St. Paul zu Pécs

    (ungarisch Szent Péter és Szent Pál Székesegyház), kurz der Fünfkirchener Dom.

    Wie wir während unserer Reise auch schon in einigen anderen Kirchen festgestellt haben, sind die Innenräume meisten sehr prunkvoll gestaltet.

    Im Bereich des Altars wurde auch in dieser Kirche wieder eine Art Baldachin errichtet, hinter dem sich dann weitere Sitzreihen befinden.

    Unter dem Altar befindet sich eine großräumige Krypta, die ebenfalls durch ihre aufwendig gestalteten Säulen hervorsticht.

    Hier findet man auch einige Modelle von den verschiedenen Baustufen der Basilika.

    Nach dieser schweißtreibenden Besichtigungstour brauchten wir eine gute Stärkung und fanden auf dem Weg zum Plattensee eine Lángos-Küche.

    Dieser fritierte Hefeteig mit Knoblauchcreme und geriebenem Käse hat köstlich geschmeckt und war ein richtiger "Leckerbissen".

    Am Nachmittag erreichten wir dann unseren heutigen Ü-Platz an dem Schloss und Gestüt "Fenékpusztai Festetics-major és (Kis)Kastély".

    Morgen wollen wir uns das Gebiet von Kis-Balaton, dem kleinen Balaton, anschauen.

    Wenn es was Interessantes zu sehen gibt, werden wir es euch berichten.

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    26.07.2025

    Heute ging es also zum kleinen Balaton und dazu muss man zunächst auf einen kostpflichtigen Parkplatz, auf dem man auch übernachten kann.

    Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Weg zu einer wunderschönen hölzernen Bogenbrücke mit insgesamt 3 Bögen.

    Der "Kis Balaton", wie er auf ungarisch heißt, ist ein kleinerer See am westlichen Ende des Plattensee´s und sehr naturbelassen.

    Hier kann man über lange Wege durch die Auenlandschaft wandern und auf Aussichtstürme steigen und in die Ferne schweifen.

    Am großen Plattensee ist es hingegen schon recht schwer mal an die Wasserfläche zu gelangen. Leider sind meistens die Zugänge von Strandbädern,

    Touristenorten und Zäunen versperrt. Die Parkplätze sind rar und über den Tag hinweg kostenpflichtig, ebenso wie die Strandbäder. Und mit etwas Glück

    findet man dann auch mal einen Aussichtspunkt an der Uferstraße und kann einen Blick auf den türkisfarbenen See und den Berg Badacsony werfen.

    Ein sehr schönes Örtchen ist uns abseits der Uferlinien aufgefallen. Etwas nördlich des See´s, in den vulkanischen Hügeln, befindet sich "Tapolca".

    Hier herrschte eine gemütliche Atmosphäre. Es war zwar touristisch, aber nicht überlaufen und hektisch. Im Zentrum des Ortes liegt der Mühlenteich,....

    ....in dessen klarem Wasser man den Fischen bei ihrer Futtersuche zuschauen konnte. Jeder Besitzer eines Aquariums kennt die ruhige Ausstrahlung dieser Tiere.

    Die Spuren der Koi-Karpfen gab es aber auch an anderen Orten in dieser Stadt.

    Und so ging wieder ein interessanter und erlebnisreicher Tag zu Ende. Übernachtet haben wir auf einem kleinen Parkplatz am Rande der Stadt

    und Sunny konnte dort auch noch einmal in das klare Wasser des Mühlbaches eintauchen.

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    27.07.2025

    Der heutige Tag begann schon so anders, als die Tage der letzten Wochen. Es regnete so richtig ergiebig und man hatte keine Lust das Auto zu verlassen.

    Also machten wir uns auf den Weg, um in den nächsten Ort zu fahren.

    Kurz nachdem wir Tapolca verlassen hatten und auf der Landstraße unterwegs waren, gab es auf einem einen fürchterlichen Knall und es drückte

    uns kraftvoll nach vorne. Im gleichen Moment flogen uns dann auch schon die vielen kleinen Gegenstände aus den Ablagen über den Sitzen um die Ohren.

    Im nächsten Moment war wieder absolute Ruhe und wir standen still. Mir war gleich klar, dass es sich um einen Auffahrunfall handeln musste.

    Als ich dann zum Heck unseres Autos kam, hing noch der Vorderbau des anderen Autos an unserer Anhängerkupplung.

    Der erste Eindruck war katastrophal und mir wurde ganz schön komisch in der Bauchgegend. Der Fahrer des PKW kam mir da schon entgegen und erklärte mir,

    dass er zwar versucht hatte noch eine Vollbremsung zu machen, aber auf der regennassen Straße sofort ins Rutschen kam.

    Während dessen telefonierte seine Freundin eifrig mit dem Handy und hat wohl ausser der Polizei den gesamten Freundeskreis über den Unfall informiert.

    Noch bevor die Polizei eintraf waren dann die Freunde des Fahrers, der immer im Hintergrund blieb, vor Ort und wurden sehr aggressiv gegen Gitte und mich.

    Einer von ihnen wurde handgreiflich und drohte uns zu schlagen, worauf wir uns bis zum Eintreffen der Polizei und Feuerwehr in unser Auto zurück zogen.

    Die Unfallaufnahme der Polizei dauerte dann ungefähr 2 Stunden und erst danach wurden unsere Daten aufgenommen. Wir bekamen mitgeteilt, dass gegen

    den Unfallgegner ein Disziplinarverfahren eingeleitet würde und, dass wir seinen Namen und seine weiteren Daten über eine eMail-Adresse bei der

    Polizeidienststelle erfragen könnten. Wir fuhren dann vom Unfallort erst einmal zu einem Stellplatz, um alles Weitere zu besprechen und zu verarbeiten.

    Dort angekommen versuchte ich mittels Panzertape die Heckschürze wieder einigermaßen in Form zu bringen. Die fehlenden Teile musste ich

    durch andere Dinge ersetzen und alles so anbringen, dass man noch sicher weiterfahren kann. Die Lampen waren durch den Aufprall zwar zum Teil

    von den Kabeln getrennt, konnten von mir aber auch wieder repariert werden. Und so ging dann ein ziemlich bescheidener Tag zu Ende.

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    28.07.2025

    Nach einer unruhigen Nacht fuhren wir zunächst noch einmal nach Tapolca, um auf dem Polizeipräsidium erneut die Daten des Unfallgegners zu erfragen.

    Wir wurden in einen Wartesaal gebeten und es kamen ein Polizeibeamter und ein junger Mann als Dolmetscher zu uns. Sie brachten uns ein DIN A4

    Blatt mit, welches wir ausfüllen mussten und teilten uns dann mit, dass wir in den nächsten Tagen ein eMail mit den Daten zugeschickt bekämen.

    Als das alles erledigt war, machten wir uns auf den Weg nach Veszprem um dort zu übernachten und waren uns einig, dass wir morgen Ungarn

    wieder verlassen und zunächst nach Österreich fahren werden.

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    29.07.2025

    Heute morgen ist die Mail von der Polizei tatsächlich angekommen und so konnten wir die Daten gleich unserer Versicherung und dem Anwalt mitteilen.

    Es war beruhigend, dass sich offensichtlich doch etwas tat.

    Wir machten uns derweil auf den Weg nach Österreich und kamen zunächst noch durch den Ort Zirc, in dem sich eine große Klosteranlage befindet.

    Nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, fuhren wir zu unserem heutigen Ü-Platz in der Nähe von "Schloss Hof", im Wiener Umland.

    Und so haben wir für heute unseren eigenen Schloss Garten vor der Tür des WoMo´s und werden in dieser schönen

    Umgebung erst einmal beraten, wie es mit unserer Reise in der nächsten Zeit weitergehen soll.

    Zeit, um noch einmal auf unsere Reise-Landkarte zu schauen. Unsere bisherige Fahrstrecke beträgt über 7200 Kilometer.

    Ich denke, morgen werden wir mehr wissen und es euch dann berichten. Euch allen eine Gute Nacht, und immer eine pannenfreie Fahrt.

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    Wer auch in Zukunft meine Arbeit mit einer leckeren Tasse Kaffee unterstützen möchten,
    der hat nun die Möglichkeit, mir über den folgenden Button eine Tasse zu spendieren.

    Herzlichen Dank

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    Wer Fragen oder Kommentare an uns richten möchte, kann dieses gerne über unser Gästebuch machen.

    Wir freuen uns über jeden Eintrag und beantworten eure Fragen umgehend.

    Text: Peter Seibt / Wikipedia

    Fotos: Peter Seibt